Samstag, 22. Juni 2024

Gottglaube nach Ratzinger:

"Was bedeutet es ... wenn ein Mensch ... sagt: 'Ich glaube an Gott'?

Wer so spricht, vollzieht zu allererst eine Entscheidung über die Werte und Gewichte in der Welt ..."

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Meine Meinung zu dem Thema:

Eine Grundfrage bei jedem Gottglauben ist die Frage: Wird "Gott" gefunden oder wird "Gott" erfunden. D.h. konstruiert der Glaubende in seinem Glauben etwas in die Welt hinein, das ohne ihn gar nicht besteht, das bloß dann über diese Konstruktion entsteht, oder findet der Gläubige tatsächlich Gott in der Welt vor. Werden die oben genannten Werte und Gewichte über den Glauben erfunden, oder finden sie sich als objektive Wirklichkeit in der Welt vor?

Ehrlichkeit, zum Beispiel, kann durchaus eine objektive Wirklichkeit sein, die sich in der Welt (in gewissen Maßen) vorfinden lässt. Der "Gottsucher", oder zumindest der "moralisch Motivierte", kann hier durchaus Göttliches bzw. eigentlich: Das Moralische als Realität in der Welt auf- und vorfinden.

Problem der Religionen ist, das Gott als Wort mit allenmöglichen Unfug überladen wird. Worte für all das in einem höheren Sinn Anstrebenswerte an und in dieser Wirklichkeit hat es wohl schon lange gegeben, und wird es sicherlich noch eine Zeit lang geben. Der Mensch erlebt und empfindet manches als "wertvoll". Das Wertvolle ist nicht identisch mit dem Angenehmen oder Lustbringenden.