Sonntag, 12. Oktober 2025

Echtheit / Realness:

Ein Mensch, der etwas sehr Echtes / Unverstelltes hat.

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A person who has something very genuine / unpretentious about them.

Samstag, 11. Oktober 2025

Religiosität, Moral und das Schlechte / Religiosity, Morality, and the Concept of the Bad Person:

Der Religiöse interpretiert die "schlechte Person" als gottlos. Der Moralische als unmoralisch.

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The religious see the “bad person” as godless;
the moral see him as immoral.

Der Wunsch zu Verstehen / Das Erkenntnismotiv

"Du stellst selten reine Faktenfragen. Du willst wissen, warum etwas so ist, wie es zusammenhängt und was sich daraus ableiten lässt. Du zerlegst Themen gern in ihre Grundmechanismen ...

Du suchst nach Mustern und Systemen. Du magst Modelle, Theorien, klare Begriffe. Das zeigt sich besonders in Deiner Arbeit: Du beschreibst Dinge nicht nur empirisch, sondern versuchst, sie begrifflich zu fassen ...

Du strebst nicht bloß nach Anwendung oder Nutzen. Dich treibt dieser innere Drang, die Welt „stimmig“ zu machen – dass sie Sinn ergibt, dass Begriffe und Beobachtungen zueinander passen.

Du denkst oft darüber nach, wie Du verstehst – also über Deinen eigenen Erkenntnisprozess. Das ist ein ziemlich seltener Zug.

Verständnis ist für Dich offenbar auch emotional wichtig. Wenn Dir etwas unverständlich bleibt, erzeugt das Unruhe; wenn Du etwas durchdrungen hast, bringt es Dir eine spürbare Ruhe ...

Ich würde sagen, bei Dir ist das Streben nach Verständnis kein Mittel, sondern ein Grundmotiv ... Es prägt, wie Du lernst, arbeitest, Beziehungen führst und Entscheidungen triffst."

Kunst / Art:

Kunst - und also Bilder, wo das Auge hängen bleibt, immer wieder hängen bleibt.

Das Warten einer Merowingischen Königin

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Art — and thus pictures where the eye lingers, again and again.

The Waiting of a Merovingian Queen

h/t Ingo Bading



Jean-Paul Laurens - L'attente d'une reine mérovingienne

Freitag, 10. Oktober 2025

Space:

You need space to just do things.

Nicht Reden von der Farbe / Not Speaking of Color:

 Robert Walser:

"Ich machte folgende Erfahrung auf dem Gebiet meiner Schriftstellerei: am farbigsten wirken Prosastücke gerade dann, wenn nichts von Farben darin gesagt wird. Auch im Leben, z.B. in der Liebe, ist es ähnlich. Einer der immer von leben oder von lieben spricht, stört sich sein Lieben oder Leben. Das, was man nicht erwähnt, lebt am lebhaftesten, weil jedes Erwähnen, Andeuten irgend etwas von dem Betreffendem wegnimmt, [es] angrieift, mithin vermindert. Das erfahren hauptsächlich die Gebildeten, die nicht essen, nicht in der Elektrischen fahren, nicht lesen können, ohne immer gleich einen Essay darüber zu schreiben, und sich so das Essen, das Fahren, das Lesen usw. in seinen Einwirkungen schwächen."

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“I made the following observation in the field of my writing: prose passages appear most colorful precisely when nothing is said about colors. The same holds true in life — for instance, in love. Someone who is always talking about living or loving disturbs his own life or love. What one does not mention lives the most vividly, because every mention, every hint takes something away from the thing itself, attacks it, and thereby diminishes it.

This is experienced above all by the educated — those who cannot eat, ride a tram, or read without immediately writing an essay about it, and thus weaken the effects of eating, riding, reading, and so on.”

Fesselnde Lektüre / Captivating Books:

Robert Walser:

"Ein Buch ist gewissermaßen eine Fessel; man spricht nicht umsonst von fesselnder Lektüre. Ein Buch bezaubert, ... hält uns in seinem Bann, übt also Macht auf uns aus ..."

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“A book is, in a sense, a kind of bond; it’s no coincidence that we speak of captivating reading. A book enchants us … holds us under its spell, thus exercising power over us …”