Donnerstag, 3. Januar 2019

Kants Gedanke:

~ Das Denken gibt keine Auskunft darüber, was ein Gegenstand unabhängig von unseren Anschauungsformen ist, da das Denken stets auf unsere Anschauungsformen zurückgreift. Oder anders: Will der Mensch mit Hilfe seiner Vernunft Auskunft über die Welt geben, so ist es ihm nicht möglich, restlos von seinen Anschauungs- und Denkformen zu abstrahieren, so ist es ihm nicht möglich zu sagen, was die Welt unabhängig von seinen Anschauungs- und Denkformen ist.

-----

Für die Philosopie ist somit besonders die Frage relevant, ob sich im Menschen etwas findet, das ihm Auskunft darüber geben kann, was die Welt unabhängig von seinen Anschauungs- und Denkformen ist.

-----

Oder anders: Erschöpft sich ein Gegenstand in seiner Erscheinung, d.h. in dem, was sich unserem Anschauen und Denken erschließt? Oder findet sich an einem Gegenstand immer auch ein Etwas, das sich unserem Anschauen und Denken entzieht?

-----

Findet sich an den Dingen ein letzter Rest, der sich einer rationalen Erfassung entzieht?

-----

Oder wieder anders: Sofern sich etwas Schöpferisches im Mitmenschen oder in der Welt findet, so sind unsere Anschauungs- und Denkformen dennoch so beschaffen, dass wir mit Hilfe dieser Anschauungs- und Denkformen das Schöpferische nicht erfassen können.